Sparkasse

Es war Landrat von Ditfurth, der im Jahre 1901 die ersten Anregungen zur Gründung einer Kreissparkasse gab, um der Bevölkerung noch mehr Sparmöglichkeiten zu bieten und das gesamte Gebiet der Grafschaft ausreichend mit Geld in Form von Krediten, Darlehen und Hypotheken zu versorgen und so die Wirtschaft verstärkt zu beleben. 1904 wurde die Sparkassensatzung erlassen und gleichzeitig beschlossen, in Fischbeck eine Nebenstelle (Nebenzweigstelle) zu errichten und diese dem Gemeinderechner Karl Meier zu übertragen. Die Nebenzweigstelle Fischbeck wurde in drei Generationen von der Familie des Gastwirts Meier betreut. Am 2. Januar 1905 eröffnete die Sparkasse ihren Geschäftsbetrieb.

Die Nebenzweigstelle Fischbeck entwickelte sich gut, sodass es bald notwendig wurde, einen Vertreter der Kreissparkasse wöchentlich von Rinteln nach Fischbeck zu einem Sprechtage zur Unterstützung des Zweigstellenleiters Karl Meier abzuordnen. Die Nebenzweigstelle Fischbeck erstreckte sich auch auf Konten in den Orten Höfingen, Haddessen, Pötzen, Bensen, Zersen, Weibeck, Krückeberg, Barken, Wickbolsen und Wehrbergen. 1930 wurde in Höfingen auch eine Annahmnestelle der Nebenzweigstelle Fischbeck eingerichtet, die zuerst Ferd. Sempf in Nr.15 und nach ihm Karl Kohlwig in Nr. 23 versah.

Am 6.3.1954 beschloss der Vorstand aufgrund der positiven Entwicklung, die Nebenzweigstelle Fischbeck in einer Hauptzweigstelle umzuwandeln und Höfingen als Nebenzweigstelle anzuschließen. Später kamen noch Pötzen und Bensen dazu. 1962 übernahm Friedrich Werner in Nr.12 die Nebenzweigstelle von Karl Kohlwig. Die Sparkasse im Ort war in Höfingen für die Dorfbewohner eine große Erleichterung, besonders auch für den Molkereibetrieb von Heinrich Mackensen, die Bäckerei und das Ladengeschäft von Fritz Boose und andere Unternehmen. Die Sparkasse war ganztägig und auch nach Feierabend geöffnet. Zweimal in der Woche brachte 'Onkel Fritz', von vielen Dorfbewohnern auch scherzhaft Onkel 'Pitz' genannt, das Geld nach Fischbeck zur Hauptzweigstelle der Kreissparkasse.

Er genoss das uneingeschränkte Vertrauen aller Dorfbewohner. Das wurde auch bei den Gastarbeitern deutlich, die seit 1965 in großer Zahl in den bekannten 'Champignonkulturen Höfingen' von Ferdinand Dohme einen Arbeitsplatz fanden und zunächst nicht wussten, wohin sie ihr verdientes Geld bringen sollten, da ihnen in ihrer türkischen Heimat Sparkassen etwas Unbekanntes waren. Es bedurfte zwar erst längerer Aufklärung und Überredungskunst, bis sie Vertrauen zu 'Opa' fanden. Bald aber hieß es bei ihnen: 'Geld schlafen im Schrank bei Opa!'

Quelle: Dorfchronik Höfingen




Nach dem Tod von Friedrich Werner richtete die Sparkasse für einige Jahre eine Filiale im Haus Nr. 3 (Schaper) ein. Allerdings war die Filiale nur zweimal in der Woche geöffnet.

siehe auch Seite 'Friedrich Werner'!