Die Höfinger Feuerwehr beim Festumzug des Jubiläumsfestes der Pötzer Wehr!
Es war das erste Zeltfest nach dem II. Weltkrieg im Süntelbereich.
s. Feuerwehr / Horst Booses Bilder

Die Personen von oben links: Heinrich Severith, Friedel Klünder,
Heinrich Diekmann, August Eikermann, Heinrich Schaper, Heinrich Roßkam, Wilhelm Beißner und Fritz Käse.

(Ausschnitt aus der 'Chronik des Sünteldorfes Höfingen' von 1987)
Von weittragender Bedeutung hinsichtlich der Auswirkungen auf alle Bereiche des Zusammenlebens der Einwohnerschaft unseres Dorfes, sowohl im materiellen, kulturellen als auch im gesellschaftlichen und sozialen Sinne, wirkte sich die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr am 1. August 1926 aus. Das Gründungsprotokoll sagt darüber folgendes:

Kommandant Friedrich Krückeberg hatte die Pflichtfeuerwehr zu einer Neueinteilung für den 1. August, morgens 8 Uhr, zusammengerufen. Zugegen war auch Bezirksbrandmeister Wilhelm Oberheide aus Pötzen. Er hielt eine längere Ansprache über die Bedeutung, den Zweck und die Vorteile der freiwilligen Feuerwehr. Seine Ausführungen fanden reichen Beifall, so daß alle Anwesenden der Gründung zustimmten. 54 Kameraden erklärten ihren Beitritt. Durch Zuruf wurden folgende Männer in das Kommando gewählt: Friedrich Krückeberg, Wehrführer, Ferdinand Sempf, Stellvertreter, Wilhelm Wellhausen, Spritzenmeister, Hermann Schröder, Stellvertreter, Christian Röttger, Obersteiger, Karl Kohlwig, Schriftführer, Karl Meier, Kassieren.

Auf der zweiten Versammlung Anfang 1927 wurde zur Gründung eines Spielmannszuges mit Trommeln und Pfeifen aufgerufen. Die ersten Anleitungen gaben zwei Feuerwehrkameraden aus Hessisch Oldendorf. Geübt wurde beim Kameraden Friedrich Dohme. In den dreißiger Jahren übte Wilhelm Schulte Märsche ein. Das erste Zeltfest der Freiwilligen Feuerwehr Höfingen wurde am 6./7. Mai 1928 gefeiert. Wehrführer Friedrich Krückeberg war von Anbeginn um eine disziplinierte, zuverlässige Ausbildung der Wehr und um die Schaffung der notwendigen Voraussetzungen dazu bemüht. 1929 begann er mit seinen Männern in Selbsthilfe mit dem Bau eines neuen Gerätehauses mit einem Steigerturm. Am 17.5.1930 erfolgte die Einweihung. 1929 schritt man auch zur Bildung einer Sanitätsgruppe. Friedrich Krückeberg führte die Wehr von 1926 bis 1936. Aufgrund seiner Verdienste wurde Friedrich Krückeberg 1926 zum Oberbrandmeister und Führer des Unterkreises Hessich Oldendorf Land und zwei Jahre als Kreisbrandmeister berufen. 1937 übernahm er noch die Wartung der Motorspritzen im Kreise und das Amt des Kreisexerziermeisters. Christian Röttger, bis dahin bewährter Obersteiger der Höfinger Wehr, folgte Friedrich Krückeberg im Amt als Wehrführer. 1942 trafen ihn harte Schicksalsschläge, er verlor beide Söhne an der Front und gab deshalb die Führung der Wehr ab. Ihm folgte Karl Meier für kurze Zeit (denn er mußte Soldat werden) und danach Friedrich Werner 1943 bis 1954.

Um die Wehr nach den weiteren Einberufungen zur Wehrmacht einsatzfähig zu halten, wurde auch eine Mädchengruppe besonders für den Einsatz an der "Balde Motorspritze" ausgebildet. Es hatte sich dazu freiwillig gemeldet: Hanna Dohme, Frida Sempf, Minna Peter, Lieschen Werner, Friedchen Kohlwig, Lina Schaper, Linna Schulte, Annchen Matthias und Irmgard Gerberding.

Es sei noch hervorgehoben, daß sich 1945 bei den Bränden die vom Brandmeister Friedrich Werner ausgebildete Mädchengruppe besonders auszeichnete.

Zur Pflege der Gemeinschaft wurden nach 1950 oft Tages-Busfahrten durchgeführt, seit dem Kriege die Osterfeuer vorbereitet und jeweils am Ostersonnabend unter großer Beteiligung der Einwohnerschaft abgebrannt, - bei Bier, Brause und wohlschmeckenden Würstchen vom Bratrost und klingenden Weisen und Liedern im Eichengrund -. Seit 1973 werden jung und alt zum herbstlichen Grillabend im illuminigerten "Lunapard" im romantischen Winkel am Nährenbach beim Gasthaus Spilker eingeladen, mit einem Platzkonzert, reichen Grillangeboten und viel Lust und Fröhlichkeit usf. - Horst Boose gab diesem idyllischen Platz den Namen "Lunapark".

In den 58 Jahren des Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Höfingen standen bis 1985 der Wehr sechs Brandmeister vor, und jeder war und ist in seiner Amtszeit bemüht, mit den Erfordernissen der Zeit Schritt zu halten und Spritzen, Geräte und Gerätehaus auf den neuesten Stand zu bringen. Ein Überblick möge das veranschaulichen: Brandmeister

Friedrich Krückeberg, 1926 - 1936, 1930 Gerätehaus mit Steigerturm gebaut,

Christian Röttger, 1936 - 1942

Friedrich Werner, 1943 - 1954, erste Motorspritze "BALKE" 1943 angeschafft,

Wilhelm Beißner, 1954 - 1964, neue T.S. 8 Magirus 1961 angeschafft,

Heinrich Sempf, 1964 - 1982, neues Löschfahrzeug LF 8 TS, 1969 angeschafft,

Heinrich Severith, seit Jan. 1982, erstrebt Erweiterung oder Neubau des Gerätehauses.



Die Ortsbrandmeister nach Heinrich Severith:

Friedhelm Lindenberg (1993-2004)

Oliver Bock (seit 2004)