Vermutlich gibt es das Sünteldorf Höfingen schon über 800 Jahre

Festkommers mit vielen Gästen / Heimatverein stellte einen Wappenbaum auf

Höfingen (fre). Das Sünteldorf Höfingen hat am Sonnabend sein 800-jähriges Bestehen gefeiert. Die älteren und jüngeren Bewohner sowie zahlreiche Gäste, Freunde aus den Nachbardörfern und Vertreter der Vereine fanden sich in der Scheune auf dem Dorfplatz ein, um beim Jubiläum des 1205 erstmals urkundlich erwähnten Dorfes dabei zu sein. Karl-Heinz Eikermann, Vorsitzender des Heimatvereins Höfingen, freute sich über die zahlreichen Gäste und dankte den vielen Helfern, die dieses Fest erst ermöglichten. Um einen Einblick in die Geschichte des Sünteldorfes zu geben, ging Wolfgang Gerberding, Sohn des letzten Bürgermeisters der selbstständigen Gemeinde Höfingen, Fritz Gerberding, auf die wichtigsten Ereignisse und die Entwicklung vom 13. Jahrhundert bis heute ein. Fünf Vollmeier- und Halbmeierhöfe waren die Urhöfe des Dorfes und bildeten den Ortskern. Landwirtschaft prägte über Jahrhunderte das Bild, drei Mühlen verarbeiteten das Getreide. Um 1840 passierten täglich zwölf Postkutschen das Sünteldorf.

Hessisch Oldendorfs Bürgermeister Otto Deppmeyer bedankte sich beim Kommers in der Festscheune für "den hervorragenden Überblick auf die wechselhafte Entstehung, Geschichte und Gegenwart des Ortes". Er hob heraus, dass die Höfinger alle Rückschläge zusammen gemeistert haben und die Urzelle des Dorfes, die fünf Höfe, erhalten geblieben sind: "Ihr habt viel dafür getan, dass euer Dorf ein Gesicht hat und dieses sich bewahrt."

Süntels Ortsbürgermeister Heinz Beißner ist sich sicher: "Höfingen war eigentlich dafür prädestiniert, noch viel früher besiedelt worden zu sein - leider ist dies nicht urkundlich erwähnt, da der Ort anscheinend selbstständiger war als die anderen Sünteldörfer, die schon früher als Höfingen vom Stift vereinnahmt worden sind." Bensen, Haddessen und Wickbolsen feierten kürzlich ihr 1050-jähriges Bestehen. Der Ortsbürgermeister lobte die Höfinger für das ausgezeichnete Miteinander, die Zusammenarbeit der Vereine und gab der Hoffnung Ausdruck, dass bald mit dem geplanten Bau des Dorfgemeinschaftshauses neben dem Sportheim unweit des Dorfplatzes begonnen werden kann. Auf dem Dorfplatz wurde nach dem Kommers vom Heimatverein ein Wappenbaum mit dem neuen Emblem des Sünteldorfes aufgestellt und noch lange gefeiert.
© Dewezet, 29.08.2005